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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Baar e.V. findest du hier .
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Donaueschingen (lrd) Jahrzehntelang war er das Gesicht der DLRG auf der Baar. Am kommenden Freitag wird er für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Doch ans Aufhören denkt der heute 82-jährige Franz Moch nicht. Die Jahre in führenden Positionen hat er längst hinter sich gelassen, das erledigen heute andere Generationen. Er ist dorthin zurückgekehrt, wo alles anfängt und konzentriert sich auf seine eigentliche Lebensaufgabe, die Schwimmkurse. In einem eigens entwickelten, ausgeklügelten System trägt er dazu bei, dass diese Kinder in ihrem späteren Leben nicht in Situationen kommen, in denen sie auf die Hilfe der DLRG angewiesen sind. „Ich mach das nicht nur für die DLRG, sondern weil es mir einfach Spaß macht“, sagt Franz Moch. Auch wenn es in seinem Alter Überwindung koste, samstags morgens ins kalte Wasser zu gehen. Kinder, die kommen und sagen „Ich will mit dir das Seepferdchen machen“, das sei für ihn „Barzahlung pur“, oder wenn er sehe, wie die Kinder Fortschritte machen, sagt Franz Moch mit leuchtenden Augen. Wie vielen Kindern er schon das Schwimmen beigebracht hat, kann er nicht mehr sagen. Viele haben ihn später auch begleitet. So zum Beispiel Alexandra Bruchhäuser. Mit 6 Jahren hat sie zusammen mit ihrer Schwester bei Franz Moch das Schwimmen gelernt. Das war vor 36 Jahren, damals noch in Bräunlingen. Bis im Alter von 18 Jahren arbeitete sie später unter seiner Regie selbst in den Schwimmkursen mit. Vor 6 Jahren hatte sie zwei Kindern einer Freundin jeweils einen Schwimmkurs geschenkt und ist seitdem wieder dabei. „Wir haben alle unterm Franz gelernt und freuen uns, dass er heute noch am Beckenrand steht,“ sagt sie. Das gleiche gilt für Melanie Hermann, die durch den Schwimmkurs ihres Sohnes wieder mit an Bord ist. Doch wenn man so in die Runde schaut, sind viele der Ausbilder viel jünger, fast selbst noch Kinder. Und das ist Teil des Erfolgsrezepts von Franz Moch. Er selbst erklärt das so: „Wir bilden nach einem anderen System aus als alle anderen. Mit diesem System ist es möglich, mit Jugendlichen als Ausbilder zu arbeiten. Als wir in Bräunlingen angefangen haben, wäre das nicht möglich gewesen. Damals haben wir einen Kurs mit 10 Einheiten angeboten und danach war Schluss. Das war für mich unbefriedigend. Denn manche waren fertig, anderen reichte dieser Rahmen nicht aus. So haben wir das Ganze in zunächst drei Gruppen aufgeteilt, die jeweils ein ganz schmales Programm haben.“ Gruppe 1 ist nur Wassergewöhnung. Ziel ist es, die Angst vor dem Wasser zu verlieren, gestreckt auf dem Wasser zu liegen, einen Sprung zu wagen oder den Kopf unter Wasser zu stecken. Die Kinder sollen sich dem Wasser anvertrauen, erst dann seien sie bereit für die Gruppe 2, so Moch. Wichtig ist, dass jeder beliebig lange in einer Gruppe bleibt, bis der richtige Zeitpunkt zum Wechseln kommt. In der Gruppe 2 beginnt der eigentliche Schwimmkurs, „das Mechanische“, das Üben von Armzug, und Beinschlag, zuerst getrennt, dann beides miteinander. Dann kommt das Loslösen von der Treppe, zuerst 2, dann 3 oder 4 Züge, das “Aha-Erlebnis“ für die Kinder. Dann kommt die Gruppe 3, in der sie schließlich das „Seepferdchen“ machen. Doch damit können die Kinder noch lange nicht sicher schwimmen. Deshalb dürfen sie danach noch 2 Monate kommen, in eine vierte Gruppe, die Fortgeschrittenengruppe mit dem Ziel, dass man sie danach alleine ins Wasser lassen kann. „Bei uns zahlen die Kinder einmal 40 Euro, dann können sie so lange kommen, bis sie schwimmen können. Bei mir war der längste 55 Mal da. Aber das ist in Ordnung.“, sagt Franz Moch. „Viele sehen wir später als Ausbilder wieder. Ich schätze 80 Prozent unserer Ausbilder haben bei uns das Schwimmen gelernt.“ Das fing schon in Bräunlingen an. Eltern von Kindern, die Schwimmen konnten fragten nach, ob sie nicht weiter machen können, so wurden damals im Anschluss Gruppen für Bronze, Silber und Gold eingerichtet. Und mit einer Rettungsschwimmerausbildung und 13 Jahren können Jugendliche schon als Ausbilder tätig sein. Fragt man Franz Moch nach den Aufgaben der DLRG, muss er nicht lange überlegen. Die wichtigste Aufgabe sei es, anderen das Schwimmen beizubringen oder sie zumindest so weit zu bringen, dass sie sich selbst über Wasser halten können und dass man sie alleine ins Wasser lassen kann. Rettungsschwimmer, brauche man natürlich auch, aber das sei ein anderes Thema. Und zu anderen, die Schwimmkurse anbieten: „Für das, was wir tun, gibt es keine Konkurrenz. Jeder der einem anderen das Schwimmen beibringt, arbeitet für die DLRG. Und wir haben eine lange Warteliste mit 144 Kindern.“ Info: Zur DLRG kam Franz-Siegfried Moch durch seinen Vater Franz Moch senior. Mit ihm ist er damals im Sommer jeden Samstag-Vormittag mit dem Fahrrad an den Kirnbergsee gefahren, um Rettungswache zu halten. 1958 trat er der DLRG bei. Mit 18 wurde er Wachleiter. Die heutigen Strukturen der DLRG gab es damals noch nicht. 1961 wurde Vater Moch Leiter des Bezirks Donaueschingen bis er ihn 1978 ablöste. Ein Meilenstein war 1964 die Einweihung des ersten beheizten Freibads in Dittishausen, wo man die Rettungswache übernahm. 1965 kam das erste Einsatzfahrzeug, ein altes Polizeiauto. 1967 absolvierte Franz Moch die Taucherprüfung in Phillipsburg, war der erste Taucher im Bezirk. Mit der Eröffnung des Hallenbads Bräunlingen 1969 bildete sich die Gruppe Donaueschingen-Bräunlingen, die erstmals ganzjährig trainierte. Damals begann man auch mit den ersten Schwimmkursen, Franz Moch war von Anfang an dabei. 1971 wurde die heutige Ortsgruppe Baar gegründet, deren erster Technischer Leiter er wurde. Diese Funktion hatte er neben seinen Aktivitäten im Bezirk bis 1981 inne. In seiner Zeit als Bezirksleiter gelang es ihm, den Bezirk Schwarzwald mit den Ortsgruppen Villingen und Schwenningen anzugliedern und damit gemeinsam ein größeres Potenzial zu bekommen. Damit hatte er ein wichtiges Ziel in dieser Funktion erreicht. Im Jahr 2005, nach 27 Jahren, gab Franz Moch den Bezirksvorsitz ab. Er wollte sich künftig ausschließlich um die Schwimmkurse kümmern. Die Führungsaufgabe in der Ortsgruppe Baar hat mittlerweile Sohn Thomas Moch übernommen, mit dem Enkel David ist mittlerweile die vierte Generation der Familie bei der DLRG am Start. Text und Bild: Lutz Rademacher
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