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10.04.2012
Sie beschützen die Badesaison 2012

Kaum wird es wieder wärmer, denken die Menschen ans Schwimmen im Freien. Dabei werden manches Mal die Dienste der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) überlebenswichtig.

Am vergangenen Wochenende hat die DLRG Baar deshalb ihre Saison mit dem Anschwimmen eröffnet. In den Hauptbadezeiten von 1. Juni bis 31. August leisten die ehrenamtlichen Helfer der Baar mit Kollegen aus St. Georgen, Villingen und Furtwangen samstags, sonntags und feiertags bei gutem Wetter Wachdienst am Kirnbergsee, am Riedsee und unterstützen bei Bedarf die Bademeister im Parkschwimmbad. Außerdem Teilen sich die vier Gruppen 365 Tage im Jahr 24 Stunden lang den Wassernotdienst. Zu den Aufgaben der DLRG zählt aber mehr als die Badeaufsicht und das Retten Ertrinkender.

„Eine unserer Stärken ist die Ausbildung von Kindern und Erwachsenen von Nichtschwimmern zu Schwimmern“, fasst Norbert Dietrich, Vorsitzender der DLRG Baar, zusammen. „Die Ausbildung bei Kindern und Jugendlichen geht dann weiter zum Rettungsschwimmer. Dass Erwachsene Rettungsschwimmer werden wollen, kommt selten vor“, erzählt Dietrich. Samstags bietet die DLRG Baar Schwimmkurse im Aquari an, die laut Dietrich gut besucht sind: „Wir haben samstags 120 Kinder im Bad und könnten locker noch mehr Kurse voll bekommen. Die Kinder haben sogar ein Jahr Wartezeit.“ Und auch bei Erwachsenen ist Bedarf da, schwimmen zu lernen: „Seit 20 Jahren haben wir einen Kurs mit zwölf bis 15 Teilnehmern pro Jahr.“ Gleichzeitig kümmert sich die DLRG um Prävention in Kindergärten. Dort vermittelt sie grundlegende Baderegeln, um Unfälle zu vermeiden.

Die Mitglieder trainieren einmal wöchentlich nach den Öffnungszeiten im Hüfinger Hallenbad ihre Ausdauer und üben Rettungsstrategien, um für den Notfall Routine zu entwickeln. Zu den Aktiven gibt es auch eine Jugendabteilung. „Neben dem Schwimm- und Rettungstraining gehen wir mit den Jugendlichen auf Lager oder zum Schlittschuhlaufen, das ist richtige Erlebnispädagogik“, erzählt Norbert Dietrich. „Ab 14 Jahren können die Jugendlichen mit auf Einsätze, zum Zuschauen und Lernen. Aktive können mit 16 Jahren anfangen, die Rufbereitschaft kommt erst ab 18 Jahren infrage“, schildert der Vorsitzende die Voraussetzungen.

Um Wasserrettungsdienst Mitglied zu werden, reicht das Alter allein aber nicht aus. „Es sind 150 Unterrichtseinheiten in zwei Jahren nötig, um aktiv teilzunehmen, dazu gehört auch eine Erste-Hilfe-Ausbildung. Danach ist man automatisch alt genug für die Rufbereitschaft“, so Dietrich. In dieser Zeit lernen die Rettungsschwimmer auch den Einsatz des Rettungsgeräts. „Wir benutzen Rettungsbojen, wie man sie aus Baywatch kennt, Rettungsbälle, Rettungsringe und ein Rettungsbrett, das wie ein Surfbrett aussieht. Außerdem haben wir eines von mehreren Mehrzweckbooten in Baden-Württemberg für die Hochwasserrettung“, zählt der Vorsitzende auf und erläutert weiter: „Wir machen beim Katastrophenschutz alles, was mit Wasser zu tun hat. Das sind vor allem Hochwasser und Suchaktionen in größeren Gewässern, wie dem Bodensee. Dafür haben wir auch Einsatztaucher.“ Dietrich fasst zusammen: „Unsere Leute sind sehr gute Schwimmer und haben die technischen und konditionellen Voraussetzungen, um mit einfachsten Mitteln zu helfen. Unsere Aufgaben gehen in Richtung DRK, THW und Feuerwehr, der Hauptteil ist es aber, als Sanitäter erste Hilfe zu leisten.“

Text Sabine Vöckt (Südkurier)

 

 
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